Interview mit Claus-Dieter Wollitz

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29.11.2016

Interview mit Claus-Dieter Wollitz


Der Mann, den sie überall „Pele“ nennen, gilt als Kult-Trainer und ist kein Leisetreter. Als Spieler kickte er u.a. für Schalke, Hertha, den 1.FC Kaiserlautern und in Köln. Von 2009 bis 2011 saß er in Cottbus schon einmal auf der Bank. Nach seiner Rückkehr im Frühjahr stieg er mit dem FC Energie ab und hielt den Lausitzern die Treue.

Herr Wollitz, Sie führen den anspruchsvollen Beinamen „Pele“ nach dem großen brasilianischen Stürmerstar. Wie kamen Sie dazu?

Dieser Spitzname rührt schon aus meinen Kindestagen her, als wir auf dem Bolzplatz gespielt haben. Ich glaube mit fünf Jahren hatte ich diesen Beinamen schon und habe ihn bis heute inne.

Nach Ihrer ersten Trainer-Periode in Cottbus kehrten Sie für viele überraschend im April dieses Jahres in einer schwierigen Situation für den Verein zurück. Was gab den Ausschlag dafür?

Ich hatte damals eine wunderbare Zeit beim FC Energie und den Kontakt nach Cottbus nie verloren. Als ich die Möglichkeit bekam, hier wieder Trainer sein zu dürfen, habe ich keine Sekunde gezögert. Mir war die Schwere der Aufgabe bewusst, aber ich wollte unbedingt helfen, um den Abstieg zu verhindern. Leider ist uns das am Ende nicht gelungen.

Jetzt mit dem Abstand von einem halben Jahr betrachtet: wie dramatisch war die Situation für den FC Energie nach dem Abstieg aus der 3. Liga?

Der Abstieg war für den Verein, für die Fans und für diese ganze Region eine absolute Katastrophe. Wir sind jetzt aber auf einem guten Weg, um etwas Nachhaltiges zu entwickeln und wollen so schnell wie möglich zurück in den Profifußball. Das hat der FC Energie einfach verdient.

Über Sie ist viel geschrieben und sicher noch viel mehr geredet worden. Die Skala der Attribute reicht von authentisch bis cholerisch. Wie schätzen Sie sich selbst ein?

Fußballbegeistert. Ich liebe und lebe diesen Sport mehr als 24 Stunden am Tag.

In der Liga hat Jena zuletzt geschwächelt, Ihr Team ist momentan sehr stabil. Wie realistisch ist ein Cottbuser Staffelsieg?

Der Staffelsieg ist unser erklärtes Ziel. Er liegt mit dieser Mannschaft im Bereich des Möglichen, kann aber keinesfalls von ihr erwartet werden. Dafür ist unser Kader insgesamt nicht breit genug aufgestellt. Jena macht das bisher äußerst souverän und der Abstand ist schon ein ganz dickes Brett. Wir geben allerdings nicht auf.

Am Sonntag haben Sie eine Stadion-Premiere am Harz. Was wissen Sie über Nordhausen und Wacker?

Ich glaube mich zu erinnern, dass es hier einen berühmten Schnaps gibt. Nein, Spaß beiseite. Ich befasse mich sehr genau mit allen Mannschaften aus unserer Liga. Aber auch schon in den letzten Jahren hat man natürlich mitbekommen, dass sich bei Wacker einiges entwickelt hat. Meine genauen Erkenntnisse verrate ich Ihnen an dieser Stelle aber nicht. Fragen sie mich nach dem Spiel nochmal.

Das Gespräch führte Olaf Schulze.