Erinnerungen vor dem Pokalspiel am Sonntag
Das kurioseste Pokalspiel Wacker gegen Rot-Weiß
Am denkwürdigen 09.09.09 fand das wohl kurioseste Pokalspiel zwischen dem FSV Wacker 90 und dem FC Rot-Weiß im Albert-Kuntz-Sportpark statt. Etwas sorglos setzte der Thüringer Fußballverband die Partie auf 18 Uhr an und noch sorgloser meinte der hohe Favorit aus der Landeshauptstadt die Feierabendfußballer aus Nordhausen im Vorbeigehen ausschalten zu können. Doch die Ludwig, Taute, Vopel, Pohl, Pistorius und Klaus hielten tapfer dagegen und kurz vor Ultimo glich Torsten Klaus zum 1:1 aus. Dieses Ergebnis hatte auch nach der Verlängerung noch Bestand und es wäre ins Elfmeterschießen gegangen, wenn sich nicht schon Dunkelheit über den AKS gelegt hätte. Der damalige Wacker-Kapitän Sven Pistorius erinnert sich: „Das war eine Riesenüberraschung, dass wir so lange mithalten konnten und wir waren dementsprechend euphorisiert. Allerdings merkten wir schon in der Verlängerung, dass es immer dunkler wurde. Natürlich wollten wir das Elfmeterschießen absolvieren und waren frohen Mutes, die Erfurter aus dem Wettbewerb zu schießen.“
Der heutige Landrat Matthias Jendricke war damals Bürgermeister und organisierte über die Feuerwehr einen Kranwagen mit großem Scheinwerfer, der das Tor erhellen sollte. Über eine Stunde dauerten die Vorbereitungen, ehe der Erfurter Torhüter entschied, dass er den Ball nicht mehr sehen konnte und es ihm zu dunkel war. Der Favorit und Drittligist rettete sich nach Hause und gewann das Wiederholungsspiel souverän.
Einer der seinerzeit das rot-weiße Trikot trug, war Martin Hauswald, unser heutiger Co-Trainer. Er erinnert sich so: „Das war eines der Spiele, die man nicht vergisst, weil so etwas nicht allzu oft vorkommt. Es war ein typisches Pokalspiel, sehr schwer zu spielen, mit vielen Zweikämpfen. Wacker hat das gut gemacht damals und kurz vor Schluss noch ausgeglichen. In der Verlängerung wurden die Lichtverhältnisse schon sehr grenzwertig. Dann kam der Kran mit den Lampen, aber die blendeten letztlich die Schützen. Schließlich hat der Schiedsrichter die Torhüter befragt. Der Nordhäuser (Lars Greschke) wollte natürlich halten, aber Andreas Sponsel hat abgesagt, was uns verständlicherweise sehr entgegen kam. Wir waren froh, dass wir da so rausgekommen sind.“
So erinnert sich auch sein damaliger Mannschaftskamerad, der heutige Wacker-Spieler Matthias Peßolat: „Im Nachhinein betrachtet, war es ein großes Glück für uns, dass es dunkel wurde. So wie das Spiel lief, hätten wir das Elfmeterschießen bestimmt verloren. Die Dunkelheit hat uns gerettet. Das Wiederholungsspiel haben wir dann hoch gewonnen, aber an diesem Tag sah es schlecht aus für uns.“
Die Lichtverhältnisse, so viel steht jedenfalls fest, werden die Erfurter bei der aktuellen Neuauflage am Sonntag, dem 14. Oktober um 14 Uhr im AKS nicht retten und eine Runde weiter bringen.