Seeland-Elf mit Punktgewinn bei Inter Leipzig
Nach einer intensiven, teils packenden Oberliga-Partie trotzt die Seeland-Elf dem weiterhin ungeschlagenen FC International Leipzig einen mehr als verdienten Punkt ab. Der Tabellenvierte aus der Rolandstadt blieb zwar spielerisch hinter seinen eigenen Ansprüchen zurück, dennoch stand unterm Strich ein gerechtes und hart umkämpftes Unentschieden. Nach der Begegnung wird sich Heiner Backhaus dahingehend äußern, dass er kaum namhafte Gästechancen gesehen habe. Er räumte aber auch ein, dass bei den eigenen Absprüchen mehr hätte kommen müssen. Drei Änderungen bei den Wackeren im Vergleich zum Heimsieg über Luckenwalde. Gümpel, Liese und Ucar rückten für Schneider, Schwerdt und Sailer in die Startelf. Die Löwen waren gleich von Beginn an im Vorwärtsgang und wollten vor heimischer Kulisse ein frühes Tor. Doch es sind die Gäste, die durch Ucar-Flanke erste Torgefahr versprühten. Kyriatzis klärte erst im Nachfassen vor dem heranlaufenden Leon Gümpel.
Wenig später reine “Kopfsache” zwischen Pfingsten-Reddig und Vopel. Der eine machte einen Eckball per Kopf scharf, der andere setzte die Kugel mit der Stirn knapp über die Querlatte. Inter-Goalgetter Adrian Perez Bravo tauchte erstmals in der 14. Spielminute vor dem Wacker-Gehäuse auf. Doch sein Schüsschen brachte keine Gefahr für Josip Jokanovic, der an alter Wirkungsstätte agierte. Danach Schrecksekunde bei unserer Regionalliga-Reserve. Marcus Vopel verletzte sich bei einem Zweikampf schwer und musste minutenlang am Spielfeldrand behandelt werden. Wacker-Physio Detlef Hoinkis gab wieder einmal alles. Mit Tapeverband am linken Knie kam unser Kapitän zwar zurück ins Spiel, doch nur wenige Sekunden später lag er erneut am Boden. Nichts ging mehr. “Bei diesem Zweikampf bin ich im Rasen hängengeblieben. Dabei habe ich mir das Knie verdreht” beschreibt unser Abwehrroutinier die Situation. Vopel weiter: “Ich hätte gerne weitergespielt, aber das Knie war total instabil. Wir haben es dann mit Tape probiert, um das Knie zu stützen. Es ging leider gar nichts mehr. Ich konnte kaum auftreten, noch einen Ball spielen. Unser Physio-Team geht davon aus, dass ich mir eine Bänderdehnung zugezogen habe.”
Felix Schwerdt kam in die Partie. Als sich die Gäste noch sortieren, nutzte Perez Bravo die Situation gnadenlos aus. Frei zum Schuß kommend hatte der Spanier keinerlei Mühe, den Ball zu seinem mittlerweile 8. Saisontor in den Maschen zu schieben. Paul Kirchner gelang jedoch wenig später der Ausgleichstreffer. Mit einem Tor auf jeder Seite ging es in die Kabinen. Die zweite Halbzeit begann mit einer guten Aktion von Dongmin Kim. Sein Schuss kann Jokanovic parieren. Wenig später ist der Inter-Kapitän schon im eigenen Strafraum, um einen Ball von Vassiliadis abzublocken. Das Spiel lebte von der Spannung, beide Mannschaften wollten die Entscheidung zu ihren Gunsten herbeiführen. Wobei sich die Gäste aus dem Südharz ein wenig besser in Szene setzen konnten als die Hausherren. Schwerdt tritt Höhe Strafraum in guter Schussposition nach Hereingabe von Ucar über das Spielgerät. Ein Chaftar-Freistoß aus 20 Metern segelte knapp über das Gehäuse. Paul Kirchner mit Pech aus der Distanz. Das Runde landete auf dem Tornetz.
Inter Leipzig kam in der 73. Spielminute wieder gefährlich in den Strafraum. Dabei räumte Perez Bravo den herauseilenden Jokanovic im Luftkampf um den Ball regelrecht ab. Beide Akteure konnten nach kurzer Behandlung weiterspielen. Trotz einer intenstiv geführten Partie ging es im Hafenstadion Torgau fair zu. Der Unparteiische Tino Stein aus Potsdam musste nur zwei gelbe Karten (Nzabahoza, Kirchner) verteilen. Em Ende wird das Spitzenspiel keinen Sieger finden. Für die Internationalen ist der eine Punkt sicher zu wenig. Mit 5 geholten Zählern aus den Spitzenduellen gegen Luckenwalde und Inter Leipzig liegt unsere Zweite dagegen vor dem Samstagsspiel gegen FC Eilenburg voll im Soll.
FC International Leipzig: Dimitris Kyriatzis (TW), Bastian Strietzel, Dongmin Kim (C), Christopher Sadumu Misaki (56. Aimable Nzabahoza, 80. Frank Baidoo), Christos Iereidis, Raimond Aschenkewitz, Robert Rode, Juan Jose Serrano De la Cruz, Adrian Perez Bravo (80. Ioannis Kantartzis), Tzonatan Moutsa, Marcelo Henrique Franceschi.
FSV Wacker 90 Nordhausen II: Josip Jokanovic (TW), Nils Pfingsten-Reddig, Leon Gümpel (80. Jonas Ernst), Mounir Chaftar, Marcus Vopel (C, 23. Felix Schwerdt), Paul Kirchner, Cihan Ucar, Lennart Liese (58. Marco Sailer), Panagiotis Vassiliadis, Matthias Peßolat, Robin Fluß.
Tore: 1:0 Adrian Perez Bravo (29.), 1:1 Paul Kirchner (35.).
Zuschauer: 115
Trainerstimme:
Philipp Seeland (FSV Wacker 90 Nordhausen II): “Es war ein schwieriges Spiel für uns. Mit dem Ergebnis bin ich mehr als zufrieden, mit dem Spiel weniger. Wir haben meines Erachtes spielerisch die schlechteste Leistung dieser Saison gezeigt. Wir haben nicht das auf den Platz bekommen, was wir wirklich können. Auch das Gegentor stört mich ungemein. Eigentlich wollten wir heute Standards nutzen. Stattdessen bekommen wir eine Standardsituation gegen uns, wo gar keiner in der Box ist und wir schlecht verteidigen. Mit einer cleveren Situation gelingt uns dann aber das 1:1. In der zweiten Halbzeit war es dann ein bisschen besser. Klar haben wir es einfach gespielt, viel mit langen Bällen operiert. Wir müssen gegen diesen starken Gegner mit einem Punkt zufrieden sein.”