Kein Sieger im Derby
Wacker trennt sich bei Dauerregen von Erfurt torlos
FSV Wacker 90 Nordhausen – FC Rot-Weiss Erfurt 0:0
Vor einer tollen Kulisse von 3820 Zuschauern trafen sich nach zwanzig Jahren Pause der FSV Wacker 90 und der FC Rot-Weiss Erfurt zu eine Punktspiel in Nordhausen. Es hätten bestimmt noch mehr Fans den Weg ins Stadion gesucht, wenn das Wetter nicht von ausgesuchter Scheußlichkeit gewesen wäre. Am Ende gab es keinen Sieger, aber zwei Vereine die weitere Punkte auf den Ligaprimus Chemnitz eingebüßt haben.
In einer relativ ausgeglichenen ersten Spielhälfte hatte Wacker wie erwartet mehr Ballbesitz, konnte jedoch keine Großchancen kreieren. Einzig ein Kopfball von Carsten Kammlott nach einer Rechtsflanke von Vladimir Kovac in der 38. Minute hätte beinahe zum Siegtreffer geführt, doch die Kugel ging denkbar knapp am Erfurter Kasten vorbei. Von Rot-Weiss kam dagegen in Halbzeit eins gar nichts, was Jan Glinker auch nur vor kleine Probleme hätte stellen können. Einziger Aufreger war ein Sturz des Erfurter Hasse im Wacker-Strafraum, aber Schiri Alberts Pfeife blieb stumm. Wacker versuchte über Standards für Gefahr zu sorgen, jedoch fehlte es auch hier an der nötigen Präzision. Fernschussversuche blockte die Erfurter Abwehr um die Ex-Nordhäuser Pierre Becken und Peter Lela immer wieder ab. Auffälligster Mann auf dem Platz war einmal mehr Tobias Becker, der das Spiel zu lenken versuchte und auch als Feuerwehrmann in der Deckung gegen die schnellen Erfurter immer wieder präsent war.
Nach der Pause dann die vielleicht intensivste Phase des Spiels, Wacker drückte jetzt auf die Führung und das Spiel wurde giftiger und aggressiver als noch im ersten Durchgang. Volkan Uluç wechselte in der 52. Minute seinen Rechtsverteidiger Kovacs aus und brachte dafür mit Pierre Merkel eine frischen Stürmer. Nils Pichinot übernahm die ungewohnte Aufgabe auf der rechten Abwehrseite. Auch Wackers weitere Wechsel waren offensiv, Oliver Genausch und der nach langer Verletzung zurückgekehrte Joy-Lance Mickels ersetzten die fleißigen Marcell Sobotta und Florian Beil, die viel für das Spiel getan und sich auf dem schweren Boden müde gespielt hatten. Doch obwohl nun nominell fünf Nordhäuser Angreifer auf dem Platz standen, vermochten es unsere Jungs nicht, einen Lucky Punch zu setzen. Ganz im Gegenteil dezimierte sich die Mannschaft nach einer roten Karte für den gerade mal zehn Minuten spielenden Mickels, der seinem Gegenspieler auf den Rücken klopfte, was der unsichere Referee mit der roten Karte ahndete. Eine überzogene Aktion, die für einige Aufregung sorgte. Von Rot-Weiss kam aber auch nicht viel, so dass alles auf ein Remis hinauslief, bis in der 80. Minute der eingewechselte Kelbel plötzlich frei vor dem glänzend reagierenden Jan Glinker stand und die zweite Riesenmöglichkeit des Spiels versemmelte. Es hätte dem Spielverlauf aber auch nicht entsprochen, wenn RWE hier gesiegt hätte. So brachte schließlich auch die Schlussphase keine entscheidenden Angriffe mehr und am Ende können beide Vereine damit zufrieden sein, heute hier nicht verloren zu haben. Spielerisch war die Partie kein Leckerbissen. Das war bei dem heftigen Dauerregen vor allem in der zweiten Hälfte allerdings auch nicht zu erwarten gewesen.
Nun geht es in drei Wochen (Sonntag, 14. Oktober um 14 Uhr),im Achtelfinale des Thüringenpokals, an gleicher Stelle wieder gegeneinander. Der Vorverkauf beginnt in dieser Woche!
FSV Wacker 90 Nordhausen: Glinker – Kovac (52. Merkel), Esdorf, Propheter, Göbel – Becker, Pluntke, Pichinot, Sobotta (77. Mickels) – Beil (73. Genausch), Kammlott
FC Rot-Weiss Erfurt: Cichos – Novy, Lela, Becken – Lorenzoni, Hasse (70. Geurts), Pino Tellez, Rüdiger, Gladrow – Jovanovic (62. Kelbel, 90. Djouf), Shala
Tore: Fehlanzeige
Zuschauer: 3.820
Trainerstimmen:
Volkan Uluç (FSV Wacker 90 Nordhausen): In der ersten Hälfte waren die Platzbedingungen noch in Ordnung, wir hatte durch Carsten Kammlott eine Riesenchance. In der 2. Halbzeit war der Boden dann sehr tief, viele lange Bälle wurden gespielt und wir haben leider nicht die erhoffte Durchschlagskraft entwickeln können, um heute zu gewinnen. In drei Wochen wird es dann aber einen Sieger geben, wenn wir uns im Pokal hier wiedersehen.
Thomas Brdaric (FC Rot-Weiss Erfurt): Das Remis ist ein gerechtes Resultat, Wacker hatte nur eine grosse Chance. Wir waren hier nahe am Sieg dran und haben einen klaren Elfmeter nicht bekommen. Es war ein kampfbetontes Spiel auf sehr schwerem Boden. Wir wollen immer das Maximum herausholen und mussten gegen eine sehr gute Nordhäuser Mannschaft bestehen. Ich danke den Fans aus beiden Lagern für ihre tolle Unterstützung.