Ein Punkt gewonnen – zwei verloren
Ein Punkt gewonnen – zwei verloren
FSV Wacker 90 Nordhausen – Hertha BSC II 2:2 (1:2)
Wenn es ein Standardergebnis gegen die Hertha-Bubis gibt, dann ist es ein Unentschieden. Insofern fügt sich das heutige Spiel nahtlos ein. Überraschend rückte Ruben Aulig in die Startelf und konnte sich gegen seine alten Kumpels beweisen, weil Tino Berbig noch einen grippalen Infekt auskurierte.
Nach engagiertem Beginn der Wackeren waren es die Berliner, die in der 12. Minute die erste dicke Chance hatten, als Kevin Schulze einen Covic-Kopfball nach Eckstoß von der Linie kratzte. Unsere Hintermannschaft offenbarte ungewohnte kleinere Wackler, die schließlich in der 19 Minute mit dem 0:1 bestraft wurden. Wacker bekam den Ball auf der rechten Abwehrseite nicht weg und die Kugel landete beim freistehenden Blumberg, der mühelos einschob.
Nun verloren die Hausherren kurzzeitig den Faden und die Hertha übernahm das Kommando. Doch in der 25. Minute spielten sich Danny Hägler und Lucas Scholl auf der linken Seite schön durch, der Abschluss wurde allerdings eine Beute von Hertha-Keeper Klinsmann.
In der 27. Mickels kam Joy-Lance Mickels über rechts und vor dem Tor steht Nils Pichinot dort, wo ein Stürmer stehen muss und vollendet den zweiten Ball technisch elegant mit einem Drehschuss zum umjubelten Ausgleich. Wiederum Pichinot und Hägler hatten noch gute Chancen und es sah nach einem leistungsgerechten Unentschieden zur Pause aus, als ein Missverständnis in der Innenverteidigung in der 42. Aulig zwang, sich robust in den heranstürmenden Hertha-Stürmer Blumberg zu werfen, was folgerichtig zum Elfmeterpfiff führte. Haubitz verlud Aulig und das Spiel war wieder auf den Kopf gestellt. Wacker reagierte aber prompt: ein Propheter-Fallrückzieher landete auf dem Netz und eine Minute später kommt Klinsmann gerade noch vor Nils Pichinot an den Ball.
Wacker-Trainer Volkan Uluç stellte in der Pause um und brachte für seine Außenverteidiger Schulze und Häußler zwei frische Stürmer. Der wieder überragend spielende Tobias Becker rückte ins Zentrum der Dreierkette, die von den beiden Innenverteidigern Propheter und Esdorf komplettiert wurde.
Angetrieben vom agilen Benny Kauffmann rollte jetzt die geballte Angriffswucht aufs Hertha-Tor. Nur einmal musste die Nordhäuser Fans noch durchpusten, als Pichinot einen langen Ball vor dem eigenen Tor klären musste.
Die Bemühungen der Neunziger auf dem weichen, schweren Geläuf wurden schließlich in der 66. Minute belohnt, als der immer besser ins Spiel findende Mickels links zur Grundlinie durchmarschierte und gefühlvoll in die Mitte flankte, wo aus dem Hinterhalt Florian Esdorf herangerauscht kam und den Ball platziert ins Dreiangel köpfte. Der Ausgleich war zu diesem Zeitpunkt hochverdient und in der Folge wogte die sehr faire Partie auf und ab. Wackers Schlussoffensive wurde nicht mehr von Erfolg gekrönt und so blieb es am Ende beim achten Remis in der zwölften Begegnung der beiden Teams. Für Wacker war es schon das 11. Unentschieden in der laufenden Saison. Und in den absolvierten 21 Spielen setzte es erst zwei Niederlagen.
Am Gründonnerstag geht es nun in die Hauptstadt, wo der FSV noch eine Rechnung mit dem FC Viktoria 1899 offen hat. Das sind die Einzigen, die bisher im AKS gewinnen konnten und die Letzten, die Wacker überhaupt besiegt haben (am 10. Spieltag!).
FSV Wacker 90 Nordhausen:
Aulig- Schulze (46. Medjedovic), Propheter, Esdorf, Häußler (46. Azemi) – Becker – Kauffmann, Scholl, Hägler (73. Genausch) – Mickels, Pichinot
Hertha BSC II:
Klinsmann – Tezel, Morack, Kraeft (70. Cakmak), Fuchs – Klehr, Kauter, Haubitz – Covic, Kurt (63. Egerer), Blumberg (90. Akyol)
Tore: 0:1 Blumberg (19.), 1:1 Pichinot (27.), 1:2 Haubitz (42., Foulelfmeter), 2:2 (Esdorf)
Zuschauer: 628
Trainerstimmen:
Volkan Uluç (FSV Wacker 90 Nordhausen): Die Art und Weise, wie wir in der ersten Hälfte gespielt haben, war anders als gewünscht, wir waren zu passiv, kassierten ein Tor nach einem Einwurf. Das muss besser verteidigt werden. dann haben wir nach der pause umgestellt und alles versucht, die Jungs haben auf die Tube gedrückt. Der Ausgleich war phantastisch herausgespielt, aber große spielerische Finessen waren heute nicht möglich. Letztendlich war die Hypothek aus der 1. Halbzeit zu groß, um hier als Sieger vom Platz zu gehen.
Ante Covic (Hertha BSC II): Wir freuen uns, dass wir hier spielen konnten und meine Mannschaft war nach den letzten Wochen voller Selbstvertrauen. Der Platz war schwierig zu bespielen und wir gingen in Führung, worauf der Gegner mit großer Wucht zurückkam. Das wussten wir und meine Jungs haben gekämpft, die sind jetzt in der Kabine völlig kaputt. Aber sie haben das gut gemacht und solche Spiele bringen sie weiter. Wacker und Volkan Uluç wünsche ich alles Gute. Man spürt, dass hier etwas entsteht.