Das halbe Dutzend vollgemacht
FSV Wacker 90 Nordhausen – FSV 63 Luckenwalde 6:1 (2:1)
Das halbe Dutzend vollgemacht
Auf dem Kunstrasenplatz des AKS kam Wacker schnell gut ins Spiel und erarbeitete sich Chancen. So kam Azeri in der 5. Minute einen Schritt zum spät und Pichinot scheiterten in der 7. Minute mit einer sehenswerten Direktabnahme. Dann fiel aber doch innerhalb der ersten zehn Minuten der erhofft schnelle Führungstreffer, als der heutige Kapitän Tobias Becker am langen Pfosten eine Freistoßhereingabe von Lucas Scholll über die Linie beförderte. Danach zog sich Wacker unerklärlicherweise immer weiter zurück und es kam nach einigen Luckenwalder Chancen wie es kommen musste: nach einem Geplänkel auf der rechten Abwehrseite schnappt sich der Luckenwalder Becker in der 40. Minute das Leder und wuchtet es aus fast 25 m an Berbig vorbei zum nicht unverdienten Ausgleich in die Maschen. Die Reaktion der Hausherren ließ aber nicht auf sich warten. Erst scheiterte Pichinot an Petereit, dann stand Azemi unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff beim Abpraller von Petereits Fäuste genau da, wo ein Mittelstürmer stehen muss und köpfte über den Keeper zur erneuten Führung. Vorausgegangen war ein sehenswertes Solo von Lucas Scholl, der drei Gegner umdribbelte und einen satten Schuss ansetzte, der den Torhüter zur beschriebenen Abwehr zwang.
Überhaupt war Scholl heute einer der auffälligsten Spieler auf dem Platz neben dem aufopferungsvoll kämpfenden Wacker-Kapitän, dem es schließlich vorbehalten blieb in der 82. Minute per Elfmeter den Deckel aufs Spiel zu machen. Vorausgegangen war eine deutliche Tempoerhöhung der Wackeren nach einer Stunde Spielzeit, die außer den sehenswerten Toren von Florian Esdorf (sein Kopfball nach Scholl-Freistoß war fast eine Kopie des 1:0), Nils Pichinot (vehementer Schuss aus der zweiten Reihe) und Daniel Hägler (verwertete einen zweiten Ball nach einem Mickels-Freistoß) noch weitere Großchancen gegen ein nun überfordert wirkendes Luckenwalder Team herausspielen konnten.
Doch ein halbes Dutzend Tore ist ja auch erst einmal eine schöne Ansage. Wann hat eine Wacher-Elf zuletzt so viele Tore geschossen? Glückwunsch, Jungs!
FSV Wacker 90 Nordhausen:
Berbig – Schulze, Peßolat, Esdorf, Chaftar (79. Kovàč) – Becker, Pichinot, Kauffmann, Scholl (75. Medjedovic), Hägler – Azemi (67. Mickels)
FSV 63 Luckenwalde:
Petereit – Handel, Luhaka, Schmidt, Borowski – Arndt, Müller – Koplin (74. Bogdan) , Becker (79. Schlegel), Tanio – Sagat
Tore: 1:0 T. Becker (10.), 1:1 D. Becker (40.), 2:1 Azemi (45.), 3:1 Esdorf (64.), 4:1 Pichinot (70.), 5:1 Hägler (76.), 6:1 Becker (82.,FE)
Zuschauer: 415
Trainerstimmen:
Volkan Uluç (FSV Wacker 90 Nordhausen): Es hat Spaß gemacht, endlich wieder ein Wettkampfspiel zu absolvieren. Es war insgesamt eine runde Veranstaltung, obwohl wir nach der gewünschten frühen Führung einen Tic zu passiv spielten und durch ein Unaufmerksamkeit prompt den Ausgleich bekamen. Das 2:1 vor der Pause war sehr wichtig für uns und spätestens nach dem dritten Tor hat man gesehen, wozu unsere Mannschaft in der Lage ist. Da war mit einigen guten Chance sogar am Ende noch mehr möglich für uns. Schließlich hat aber die Effektivität im Abschluss heute den Unterschied ausgemacht.
Sven Thoß (FSV 63 Luckenwalde): Glückwunsch an Wacker zu diesem verdienten Sieg. Wir konnten 45 Minuten auf Augenhöhe agieren und haben von Anfang an gut gespielt. Das Tor kurz vor der Pause war der Kulminationspunkt des Spiels. Nach dem 1:3 merkte man unserer Mannschaft an, dass sie nicht mehr dagegenhalten konnte gegen diesen starken Nordhäuser Kader. Wenn man wie Volkan noch so eine Rakete wie den Mickels einwechseln kann, dann ist das schön. Solche Einwechsler haben wir aber nicht.