Wacker tankt auswärts Selbstvertrauen
Wacker tankt auswärts Selbstvertrauen
Das Flutlichtspiel des Fußball-Regionalligisten FSV Wacker 90 Nordhausen gegen den 1. FC Lok Leipzig war der erster Schritt in die richtige Richtung. An dieser Leistung, an diesem Engagement auf dem Platz, daran wollte das Team des Trainergespanns Tino Berbig und Matthias Peßolat im Auswärtsspiel in Rathenow anknüpfen. Das gelang beim Tabellenschlusslicht, Wacker gewann vor 304 Zuschauern mit 2:0 (1:0) und tankte dabei reichlich Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben in Liga und Pokal.
Erleichtert wirkte Tino Berbig nach dem Schlusspfiff. Aber nicht nur er. Erlösend das 2:0 durch Florian Beil, danach brachen alle Dämme. “Dass wir zwei Tore geschossen haben, kam zuletzt auch nicht so oft vor. Bei allen hat man die Erleichterung gesehen. Auch bei denen, die draußen saßen. Sie sind aufgesprungen und haben gejubelt. Das freut mich für die Mannschaft”, sagte Tino Berbig. Schließlich waren die Wacker-Anhänger in den vergangenen Wochen nicht mit Treffern ihres Teams verwöhnt worden. Und auch die Mannschaft haderte mit der schwachen Trefferquote. Der Knoten scheint nun geplatzt.
Wacker startete druckvoll in die Partie. Die ersten guten Möglichkeiten ergaben sich durch Mateo Andacic (2.) und Joy-Lance Mickels (4.). “Wir haben gut angefangen und dann das Fußballspielen ein bisschen eingestellt. Das war mehr Kampf als Fußballspielen”, hatte Berbig beobachtet. Nach gut zehn Minuten hatte sich der Gastgeber besser auf das Spiel des Gegners eingestellt, stand gut und Wacker tat sich schwer Akzente zu setzen. Das änderte sich in der 17. Minute, als Mateo Andacic den besser platzierten Joy-Lance Mickels im Strafraum bediente. Letzterer hatte zwar ein paar Probleme den Ball zu kontrollieren, zog dann aber aus etwa acht Metern ab und traf zur 1:0-Führung. Danach schraubte Wacker seine Aktivitäten etwas zurück, Rathenow kam besser ins Spiel, aber ohne zwingende Chancen.
Nach dem Seitenwechsel setzte Wacker die ersten Nadelstiche. Abermals durch den sehr agilen Joy-Lance Mickels (46.) und recht auffälligen Mateo Andacic, der in der 64. Minute das Lattenkreuz zum Beben brachte. Zuvor wurde Wackers Keeper Jan Glinker nach einem Freistoß von Jerome Leroy erstmals richtig geprüft (53.). Es blieb nicht bei dieser einen Glanztat. Die beste Chance für Rathenow vergab Shelby Printemps, der im Strafraum zum Schuss kam, aber Jan Glinker stark parierte und zur Ecke klärte (69.). Florian Beil sorgte für die Vorentscheidung. Die Vorarbeit leistete Marcell Sobotta, der sich auf der linken Seite durchsetzte, nach innen flankte und in Beil einen Abnehmer fand. Und der Stürmer konnte aus kurzer Distanz einköpfen (78.). Das 2:0 brachte Wacker über die Zeit, feierte seinen siebten Saisonerfolg und den ersten unter Tino Berbig und Matthias Peßolat.
Zwei Spieler hob Tino Berbig aus der geschlossenen Mannschaftsleistung namentlich hervor: “Besonders gefreut habe ich mich für Felix Müller, der von Anfang an in der Innenverteidigung gespielt hat. Er hat laut Kommandos gegeben. Das war souverän und klasse, was er dort in seinen jungen Jahren gemacht hat. Auch für Florian Beil freut es mich, dass er wieder getroffen hat.” Wacker zeigte eine Leistung, die weiter in die richtige Richtung geht und zuversichtlich stimmt. Gerade auch mit Blick auf die kommende Pokalaufgabe in Rudolstadt.
FSV Wacker 90 Nordhausen: Glinker – Göbel, Esdorf, Müller, Heidinger – Andacic (70. Ucar), Chaftar – Mickels (63. Sobotta), Pichinot (83. Genausch) – Beil, Kammlott